Ab jetzt dann mit KI Texte schreiben???

KI hier, KI da – plötzlich war sie da, die Künstliche Intelligenz. Mit spürbaren Auswirkungen. Ich hörte erst im Schul- und Hochschulkontext von Texten, die auf einem so hohen Niveau von einer künstlichen Intelligenz verfasst waren, dass sie von Texten aus guter alter Menschenhand kaum bis gar nicht mehr zu unterscheiden waren. In Sekundenschnelle produziert. Kostenlos. Oje. Wie viel Eigenleistung wird in Zukunft noch hinter Hausaufgaben, Abschlussarbeiten & Co. stecken? Wie viel Arbeit mit den dazugehörigen Entwicklungsprozessen im Denken, den Lernerfahrungen auf verschiedensten Ebenen wird einfach abgegeben werden? Reißerisch gefragt: Wie dumm wird die Menschheit durch die Nutzung von KI werden?

Dann tauchte die KI auf einmal auch als Schreckgespenst der Kreativ-Branchen auf. Alle nutzten plötzlich KI (und damit meine ich vor allem diejenigen, die bisher Text-Aufträge vergeben haben), um selbst Texte zu produzieren (und Bilder). Ich wiederhole: in Sekundenschnelle, kostenlos. Die Ergebnisse sind vielleicht nicht Pulitzer-Preis-verdächtig, aber nochmal: in Sekundenschnelle, kostenlos. Da fragt man sich doch: Wer bucht noch Text „made by human“, der zwar – jedenfalls aktuell noch – qualitativ besser ist als KI-Text, aber mehr Produktionszeit und vor allem Kosten verbrät?

Ich habe einfach mal die KI selbst gefragt.

Das ist die (nicht gegenderte – sorry) Original-Antwort:

Obwohl künstliche Intelligenz beeindruckende Fähigkeiten im Bereich der Textgenerierung hat, gibt es einige wichtige Gründe, warum man weiterhin menschliche Texter engagieren sollte:

1. Kreativität und Originalität: Menschliche Texter sind in der Lage, einzigartige und kreative Inhalte zu erstellen. Sie können komplexe Konzepte verstehen, innovative Ideen entwickeln und originelle Geschichten erzählen. Die kreative Intelligenz eines Texters ermöglicht es, Texte mit einer persönlichen Note zu versehen und eine emotionale Verbindung zu den Lesern herzustellen.
2. Kontextverständnis und Nuancen: Texter bringen ein tiefes Verständnis für den Kontext und die Zielgruppe mit. Sie können subtile Nuancen erfassen und den Text entsprechend anpassen. Sie verstehen die Bedürfnisse, Wünsche und Vorlieben der Zielgruppe und können den Text gezielt darauf abstimmen, um maximale Wirkung zu erzielen.
3. Empathie und emotionale Verbindung: Menschliche Texter können Emotionen in ihre Texte einfließen lassen und eine starke emotionale Verbindung zu den Lesern aufbauen. Sie verstehen, wie man Geschichten erzählt, die die Aufmerksamkeit fesseln, mitreißen und eine nachhaltige Wirkung hinterlassen.
4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Die Anforderungen an Texte können sich im Laufe eines Projekts ändern oder es können neue Informationen auftauchen. In solchen Situationen sind menschliche Texter flexibel und können den Text entsprechend anpassen. Sie können Feedback aufnehmen, Änderungen vornehmen und sicherstellen, dass der Text den aktuellen Anforderungen entspricht.
5. Fachwissen und Branchenkenntnisse: Menschliche Texter verfügen über ein breites Fachwissen und sind oft Experten in ihrem Bereich. Sie können komplexe Themen recherchieren, verstehen und verständlich erklären. Ihr Fachwissen und ihre Branchenkenntnisse ermöglichen es ihnen, qualitativ hochwertige Texte zu erstellen, die den Anforderungen der jeweiligen Branche gerecht werden.
6. Kritisches Denken und Qualitätskontrolle: Menschliche Texter können Texte nicht nur erstellen, sondern auch kritisch bewerten und überprüfen. Sie können Stil, Grammatik, Rechtschreibung und die allgemeine Qualität des Textes sicherstellen. Sie erkennen potenzielle Fehler oder Unklarheiten und können den Text entsprechend korrigieren und optimieren.

Insgesamt bietet die Zusammenarbeit mit menschlichen Textern den Vorteil von Kreativität, Kontextverständnis, Empathie und Flexibilität. Während künstliche Intelligenz die Effizienz steigern kann, sind menschliche Texter unersetzlich, wenn es darum geht, einzigartige, überzeugende und ansprechende Texte zu erstellen, die eine tiefere Verbindung zu den Lesern aufbauen.

Danke, Chat GPT, ich fühle mich sehr verstanden und gewertschätzt. (*seufz*)

Und by the way: Das sind alles Gründe, die den Auftraggebenden (!) einen relevanten Nutzen bringen. Von Ethik und Moral, sozialer Verantwortung und so fange ich jetzt gar nicht erst an.

Dennoch: Machen wir uns nichts vor. Die KI ist da und wird nicht mehr gehen und sie wird besser und besser werden. Und natürlich verzichten Leute auf Qualität, wenn sie dadurch Zeit und Geld sparen. Mache ich auch. Im Alltag geht es eben oft nicht um das beste Ergebnis an sich, sondern um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Deswegen können Texterinnen und Texter im Ich-oder-du-Bossfight gegen die KI einfach nur verlieren. Gefragt ist stattdessen Umdenken, flexibel sein, KI nicht als Bedrohung sehen, sondern für sich selbst so gut als möglich nutzen.

Wie das aussehen kann, habe ich dann auch gleich mal die mega schlaue künstliche Intelligenz gefragt.

Hier die Original-Antwort (natürlich sind auch alle Texterinnen gemeint ... da ist Chat GPt noch ein wenig antiquiert im Wording):

Die Zukunft der Texterbranche liegt in einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen KI und menschlichen Textern. Statt als Konkurrenten sollten sie als Partner betrachtet werden. KI kann die Arbeitsbelastung reduzieren, indem sie repetitive und zeitaufwändige Aufgaben übernimmt, während sich menschliche Texter auf kreative und strategische Aspekte konzentrieren.

Zusammenarbeit von KI und Textern ermöglicht es, das Beste aus beiden Welten zu nutzen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie diese Zusammenarbeit aussehen kann:

1. Ideenfindung und Inspiration: KI-Systeme können Textern helfen, indem sie ihnen bei der Ideenfindung und Inspiration unterstützen. Durch die Analyse großer Datenmengen können KI-Algorithmen Trends und Muster erkennen, die Textern als Ausgangspunkt dienen können. Texter können dann diese Informationen nutzen, um einzigartige und ansprechende Inhalte zu entwickeln.
2. Content-Erstellung: KI-Textgeneratoren können Textern bei der Erstellung von Inhalten unterstützen, indem sie informative und gut strukturierte Texte liefern. Die Texter können diese Texte dann überprüfen, bearbeiten und mit ihrer eigenen Expertise anreichern, um sicherzustellen, dass der Text die gewünschte Qualität und den gewünschten Ton hat. Menschliche Texter können auch kreative Elemente hinzufügen, um den Text einzigartig und fesselnd zu machen.
3. Qualitätskontrolle: Obwohl KI-Textgeneratoren beeindruckende Fähigkeiten haben, können sie manchmal immer noch Fehler oder ungenaue Informationen enthalten. Hier kommen menschliche Texter ins Spiel, um die Qualität und Genauigkeit des Inhalts zu überprüfen. Sie können sicherstellen, dass der Text den Anforderungen entspricht, grammatikalisch korrekt ist und den gewünschten Stil und die gewünschte Tonalität aufweist.
4. Anpassung und Personalisierung: Ein weiterer Bereich, in dem menschliche Texter ihre Stärken ausspielen können, ist die Anpassung von Texten an spezifische Zielgruppen. KI-Systeme können zwar Trends analysieren und Zielgruppenprofile erstellen, aber menschliche Texter können die Feinheiten und Nuancen verstehen und den Text entsprechend anpassen. Sie können auch Empathie und Emotionen in den Text einbringen, um eine stärkere Verbindung zu den Lesern herzustellen.
5. Strategische Planung: Während KI bei der Generierung von Inhalten unterstützen kann, liegt die strategische Planung weiterhin in der Verantwortung der Texter. Die Entscheidung, welche Art von Inhalten erstellt werden sollen, wie sie in die Gesamtstrategie eines Unternehmens passen und wie sie die gewünschten Ziele erreichen können, erfordert menschliche Expertise. Texter können ihre Erfahrung und ihr Wissen einbringen, um die richtige Richtung vorzugeben und die Texte in einen größeren Kontext zu setzen.

Fazit: Die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die Texterbranche sind spürbar, aber diese Veränderungen sollten nicht als Bedrohung, sondern als Chance betrachtet werden. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen KI und menschlichen Textern kann die Effizienz steigern, die Qualität verbessern und den Raum für kreative Innovationen erweitern. Während KI ihre Stärken in der Geschwindigkeit, der Informationsverarbeitung und der Konsistenz hat, können menschliche Texter ihre kreative Intelligenz, emotionale Verbindung und strategische Planung einbringen.

Natürlich habe ich die Zusammenarbeit mit einer Text-KI selbst getestet, frei nach der Devise: Wenn es mir Arbeit sparen kann, immer her damit! Entsprechend hohe Erwartungen hatte ich und war dann enttäuscht und erleichtert zugleich, wie viele Schwachstellen die KI – zumindest ChatGPT in der aktuellen Beta-Version – (noch) hat.

Vielleicht fallen diese Schwachstellen Text-Laien nicht sofort auf. Ich als Text-Profi konnte jedoch nur wenig von dem verwenden, was mir die KI an Texten geliefert hat. Schwach ist derzeit vor allem noch die Qualität bei innerer Logik und inhaltlicher Richtigkeit, bei Rechtschreibung und Grammatik, bei Zielgruppen-Ansprache und Kreativität. Die Mehrwert-Inhalte bleiben sehr oberflächlich und liefern nur alte Hüte, die schon hundertmal getragen wurden. Gedichten der KI fehlt das Gefühl für Rhythmus und Sinn sowie das Wissen um 'saubere' Reime. Stattdessen sind sinnbefreite Fantasieworte enthalten. Dazu sind die KI-Texte voller unnötiger Redundanzen (Wiederholungen) und insbesondere fürs Web durch mangelnde Suchmaschinenoptimierung nur unzureichend nutzbar.

Besonders ins Gewicht fällt aber die mangelhafte Korrektheit auf inhaltlicher Ebene. Denn Einschränkungen à la "ich glaube" oder Konjunktiv äußert ChatGPT nicht und so erscheint die Antwort stets selbstbewusst als ein Genau-so-ist-es-Text, dessen Fehlern man nur auf die Schliche kommt, wenn man sich mit dem Thema selbst gut genug auskennt. Doch gerade das tun viele eben nicht. Deswegen fragen sie ja schließlich die KI ... Das heißt, durch die KI droht ernsthaft die Gefahr, dass der Anteil an falschen oder zumindest nicht ganz richtigen Informationen sprunghaft ansteigt. Worst case: Massenverdummung, politisch-moralisch-ethische Fehlleitung oder sogar gezielte Manipulation. Denn ohne mich den Ränken paranoider Verschwörungstheorien  verstricken zu wollen: Wer weiß schon, auf welchen vielleicht ideologisch eingefärbten Ausschnitt an Quellen sich die KI bezieht???

Aber genug davon, es gibt auch etwas Gutes zu berichten. Ich finde ChatGPT nämlich toll, wenn ich einen Inspirationshänger habe oder einen Absatz schreiben muss, auf den ich Null Lust habe. Dann lasse ich mir einen Entwurf von ChatGPT schreiben, den ich überabeiten kann. So komme ich viel leichter wieder in einen Arbeitsflow. Am Ende ist dann zwar von dem KI-Text so gut wie nichts mehr übrig, aber das muss es ja auch nicht. Im Gegenteilt: Trotz KI-Nutzung ist das Endprodukt auf diese Weise doch wieder ein hundertprozentiger Britta-Stender-Text. So soll es sein.

Nutzt du bereits einen KI-Textgenerator zum Produzieren von Texten? Welchen? Und wofür genau? Was für Hoffnungen, Sorgen, Ängste hast du in Bezug auf die Künstliche Intelligenz? Schreib gerne einen Kommentar zu dem Thema!

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