Good News – wie gute Nachrichten die Welt verändern können

Angst verkauft sich besser als alles andere. Das ist echt tragisch. Denn Geld ist ein ganz großer Motivator und wenn man mit Angst viel davon verdienen kann, dann ist Angst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der gefüttert wird, wo es nur geht. Und dabei hat Angst wirklich schlimme Folgen … für das gesellschaftliche Miteinander, für den Frieden auf der Welt, für das eigene Wohlbefinden. Höchste Zeit also für gute Nachrichten!

 

 

Wortopolis Kolumne by Britta Stender | Gute Nachrichten - wie eine Affirmation für Gesundheit
Wortopolis KOLUMNE | good news | Bildquelle: pixabay.com, Kranich17


Nachrichten sind nicht gleich Nachrichten

Ich habe mich in meinem Leben und bei meiner Arbeit viel mit medialer Berichterstattung beschäftigt. Meine Abschlussarbeit in Journalismus drehte sich zum Beispiel darum, wie unterschiedlich ein und derselbe Sachverhalt vermittelt werden kann. Was wird in welcher Reihenfolge erzählt? Welche Details werden genannt, welche weggelassen? Welche Worte werden gewählt? Worauf wird der Fokus gesetzt? Wie werden Überschriften und Schlagzeilen formuliert und optisch umgesetzt? Welche Bilder werden gezeigt? Nenne ich bei einer Straftat erst die Nationalität des Straftäters, der Straftäterin, den politischen, familiären, religiösen oder sozialen Hintergrund der Person? Oder geht es um die Opfer? Um den Kontext der Tat?

 

Eigentlich sollte Berichterstattung ja neutral sein. Aber, Leute, das ist sie absolut nicht! Durch all die Entscheidungen zu den eben genannten Fragen werden Stimmungen und Gefühle erzeugt, die Wahrnehmungen gesteuert und Meinungen beeinflusst. Seid ihr euch dessen bewusst? BILD-Leser werden sich wahrscheinlich kaum auf meinen Blog verirren. Wenn doch, richtet sich das jetzt direkt an euch: Jede einzelne Schlagzeile, jeder Artikel, jedes Bild dient dazu, Meinung zu machen, Emotionen hochzukochen (besonders Angst) und damit die Verkaufszahlen zu steigern. Wollt ihr euch wirklich so manipulieren lassen, indem ihr alles ungeprüft so annehmt, was ihr da lest?

 

Mein Rat: Regt einen eine Nachricht besonders auf, sollte man sie unbedingt nochmal in einem (politisch) anders ausgerichteten Nachrichtenformat gegenlesen, -hören, -sehen und auf die Abweichungen in der Berichterstattung achten.

Gute Nachrichten sind wie eine Affirmation für Gesundheit

Angst macht krank. Nicht nur seelisch, auch unser Körper ist nicht auf eine Dauerausschüttung von Angst- und Stresshormonen ausgerichtet. Das schädigt Organe, physisches und psychisches Wohlgefühl. Genau anders herum ist es mit Hormonen, die an positive Gefühle gekoppelt sind. Sich mit positiven Nachrichten zu beschäftigen, weckt Optimismus, Glück und lässt einen frei und tief atmen. Endorphine und Serotonin werden freigesetzt. Das hat auch Einfluss auf die Vernetzung von Nervenzellen, auf den Stoffwechsel, auf das hormonelle und chemische Gleichgewicht im Körper. Mal ganz vereinfacht: Glück macht schlauer, schlanker und gesünder.

Gute Nachrichten verbessern das soziale Miteinander

In unserem Gehirn gibt es einen Bereich, in dem die Hirnforschung das „Priming“ verortet. Marketingpsychologie und Neurolinguistik konzentrieren sich besonders auf dieses Areal. Denn hier verankerte Reize (Worte, Bilder, Gerüche) beeinflussen direkt und konkret unser Denken und Verhalten. Und das in der Regel vollkommen unbewusst. Werden wir mit einer Reihe von Begriffen rund um Alter konfrontiert werden, gehen wir langsamer („Florida-Effekt“). Geht es beim Priming ums Thema Geld verhalten wir uns egoistischer und misstrauischer, stellen wir uns vor (und primen uns damit selbst), wir wären Professor oder Professorin, schneiden wir in Tests besser ab. Nachrichten, die Angst schüren, drängen uns dafür in eine der evolutionsbiologischen Angstreaktionen: Angriff, Flucht oder Totstellen. Angriff heißt: Wir werden aggressiv und wählen rechts populistisch, fühlen und ständig bedroht und schützen uns, indem wir Fremdes ablehnen. Flucht heißt: Wir ziehen uns in eine sichere Bubble zurück, konzentrieren uns auf Konsum, oberflächliche Berieselung und auf alles, was Sicherheit suggeriert. Totstellen heißt: Wir werden schwermütig, hoffnungslos, handlungsunfähig. (Siehe zu dieser Theorie: Verblendung: Problem und Lösung )

 

Gute Nachrichten primen uns dagegen auf den Glauben an das Gute, auf Vertrauen, Respekt und Liebe. Man wird zu Hilfsbereitschaft und Toleranz ermutigt, verhält sich offen und sendet positive Vibes in die Welt. Stell dir mal einen Alltag vor, in dem dich jeder Mensch auf der Straße anlächelt, in dem dir durchgehend mit Wertschätzung begegnet wird, in dem sich auf Lösungen statt auf Probleme konzentriert und auf Missgeschicke mit Humor und Gelassenheit reagiert wird. Wie fühlt sich der Gedanke für dich an? Obamas Wahlkampf war vielleicht deswegen so erfolgreich, weil das „Yes, we can“ ein großartiger Primer für Zukunftsglauben und das Gefühl von Selbstwirksamkeit war. Und auch das tun gute Nachrichten. Sie zeigen: Ja, die Menschheit kann gut sein. Das Gute ist Realität. Jeden Tag und überall. Ich kann gut sein. Du kannst gut sein. Wir können gut zueinander sein.

Meine guten Nachrichten für dich

Vor vielen Jahren habe ich mal von einer weltweiten Werbekampagne für Mitgefühl, Liebe und Vertrauen fantasiert. Und ich habe gesagt, wenn ich irgendwann mal die Zeit und Möglichkeiten dazu habe, baue ich ein Magazin für gute Nachrichten auf. Voller Begeisterung kann ich vermelden: Die Idee hatte nicht nur ich. Meine gute Nachricht für dich ist, dass es schon zahlreiche Formate für gute Nachrichten gibt. Hol dir jeden Tag deine Dosis positives Priming und damit einen Push für gute Laune, Zukunftsoptimismus und den Glaube an Möglichkeiten. Fang bei dir selbst an und wie ein Tropfen, der auf eine Wasserfläche fällt, kann sich die gute Energie in Ringen um dich ausbreiten. Leute, echt jetzt, gute Nachrichten können die Welt verändern. Es müssen sie nur genug Menschen lesen, ganz im Sinne der Fabel vom schwarzen und weißen Wolf. Die besagt kurz gefasst, dass in uns allen zwei Wölfe in einem ständigen Kampf miteinander streiten. Ein schwarzer Wolf der Angst, der Wut und Missgunst, des Machtstrebens und Egoismus kämpft mit einem weißen Wolf der Güte, des Vertrauens, der Liebe und des Mitgefühls. Welcher Wolf nun gewinnt, hängt ganz einfach davon ab, welchen du fütterst.

 

Also los, go for it! Füttere deinen weißen Wolf!

 

Websites für gute Nachrichten:

 

Welche Nachricht hat dich zuletzt zum Lächeln gebracht, dich inspiriert und froh gemacht?



Falls ein Link mal nicht mehr funktionieren sollte, freue ich mich über eine kurze Info per Mail!

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Bernd (Montag, 26 Februar 2024 11:09)

    Meine gute Nachricht des Tages: Heute wurde mein Enkelkind geboren und alle sind gesund und munter.

  • #2

    Wortopolis (Montag, 26 Februar 2024 11:19)

    Juchhu, das sind wirklich gute Nachrichten! Alles Gute für das Kleine und die Eltern und vielen Dank fürs Teilen.

    Britta